Spezielle Schachvarianten II
Schach beduetet nicht immer nur klassische Regeln – es gibt viele interessante Varianten, die die Dynamik des Spiels verändern und neue strategische Herausforderungen mit sich bringen. Werfen wir in unserem heutigen Blog einen Blick auf weitere faszinierende Schachvarianten, in denen Könige angreifen, Bauern das Brett überfluten und eine Niederlage zum Sieg werden kann.
Antischach
Antischach ist eine der meistgespielten Schacharten, bei der die Regeln des klassischen Schachs anders wahrgenommen werden. Es handelt sich um eine verrückte Schachform, bei der das Ziel darin besteht, alle eigenen Figuren loszuwerden – je schneller, desto besser. In dieser Variante vergisst man den Schutz des Königs, denn Schachmatt gibt es nicht, und wer keine Figuren mehr hat, gewinnt die Partie.
Horde
Horde-Schach ist eine der verrücktesten Schachvarianten, bei der ein Spieler mit der klassischen Figurenaufstellung spielt und der andere nur über eine Armee von Bauern verfügt. Diese Bauern versuchen, nach vorne zu drängen und die Zusammenarbeit der gegnerischen Figuren zu zerstören, während der Gegner versucht, sie zu umgehen und nach und nach zu schlagen. Diese chaotische und dynamische Variante stellt eure Kreativität definitiv auf die Probe.
King of the Hill (König der Hügel)
Eine sehr interessante Idee und eine beliebte Schachvariante ist das sogenannte King of the Hill, bei dem das Ziel darin besteht, den eigenen König ins Zentrum des Schachbretts zu bringen (die Felder e4, e5, d4, d5).
Das Spiel verwandelt sich dadurch in eine unerwartete Kombination aus Strategie und mutigen Vorstößen, bei der sich der König nicht wie gewohnt hinter seinen Bauern versteckt. King of the Hill kann auch auf klassische Weise durch Schachmatt gewonnen werden.
„Drei-Schach“-Variante
Wie würde es Ihnen gefallen, eine Schachpartie dadurch zu gewinnen, dass Sie dem Gegner dreimal Schach geben? Genau diese Idee gefiel jemandem so sehr, dass er die Schachvariante Three-check Chess erfand, bei der es gar nicht das Ziel ist, Schachmatt zu setzen. Sobald man dem Gegner dreimal Schach gegeben hat – ganz egal, ob man am Ende nur noch eine Figur besitzt – gewinnt man die Partie.
Schach mit Entlein
Entenschach oder Duck Chess ist eine besonders originelle Schachvariante, bei der sich neben den üblichen Figuren auch eine Ente auf dem Brett befindet. Ihre Aufgabe ist es, Bewegungen zu blockieren – das heißt, ein Feld, auf dem die Ente steht, kann weder betreten noch übersprungen werden.
Jeder Zug besteht aus zwei Schritten:
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Man zieht eine Figur oder einen Bauern wie gewohnt;
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Man setzt die Ente auf ein freies Feld, um dem Gegner dort den Zutritt zu verwehren (oder ein Überspringen zu verhindern).
Ein Beispiel: In der typischen Sizilianischen Verteidigung – nach 1. e4 c5 ist der häufigste Zug 2. Sf3 – könnte man die Ente nutzen, um das Feld f3 zu blockieren und dem Gegner den Zugang zur Hauptvariante zu verwehren.
Sagen wir, der Gegner antwortet mit dem Zug 2.Lb5 – dann können wir mit 2...a6 den Läufer angreifen und gleichzeitig die Ente auf c4 platzieren. Das bedeutet, dass der weiße Läufer gezwungen ist, sich nach a4 zurückzuziehen. Auf diese Weise können wir den Gegner dazu zwingen, sich genau in die Richtungen zu bewegen, die uns strategisch in die Karten spielen.
Duck Chess kennt weder Schach noch Schachmatt. Gewinner ist ganz einfach derjenige, der den gegnerischen König physisch vom Brett nimmt. Eine Patt-Situation tritt ein, wenn keine legalen Züge mehr möglich sind.
All diese besonderen Schachvarianten können Sie ganz unkompliziert online auf chess.com oder lichess.org spielen. Wenn Sie jedoch lieber zu Hause spielen, empfehlen wir klassische Schachbretter aus Holz, die dem Spiel eine authentische Atmosphäre verleihen.
Und falls Sie vom Entenschach begeistert sind, können Sie anstelle einer Ente zum Beispiel einen kleinen Holzwürfel als Platzhalter verwenden.
Autorin: Stella Sáňková, FIDE-Meisterin der Frauen im Schach
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